Ich habe dieses Jahr mehr Bücher gelesen als in irgendeinem anderen Jahr der letzten zwei Jahrzehnte, ich kratze an der Fünfzig-Buch-Marke und bin stolz darauf, und das allermeiste, was ich in diesem Jahr gelesen habe, habe ich auch rezensiert – aber hier habe ich jetzt ein Buch, bei dem ich mit der Frage hadere, ob ich ihm mit einer Rezension gerecht werden kann, ob ich es überhaupt rezensieren darf, denn ich bin mir nicht sicher: Ist diese Geschichte wirklich so unglaublich wirr? Oder habe ich sie einfach nur nicht verstanden?
Dabei habe ich mich nach der Ankündigung bei der Locked Library wie nur was auf dieses Buch gefreut. Eine Clockworkpunk-Story mit Zwanzigerjahreflair, das klang wie wirklich genau mein Buch. Und als es dann kam mit seiner wunderschönen Art Deco-Aufmachung, habe ich nicht lang gewartet, wollte nicht erst das Dutzend anderer Bücher, die ich derzeit angebrochen habe, zu Ende lesen, sondern habe mich schnell an die Lektüre gemacht. Ich dachte, das ziemlich groß gedruckte Buch kann ich innerhalb von drei Tagen locker runterlesen – aber so leicht hat es mir Loni Crittenden dann nicht gemacht. Andauernd habe ich zurückblättern müssen, um zu sehen, ob ich irgendetwas wichtiges überlesen oder übersprungen oder sonstwie verpasst hatte, und je weiter ich gekommen bin, desto größer wurde die Verwirrung, bis ich am Ende nicht einmal mehr sagen konnte, wie das Buch denn nun geendet hatte.
Sowas ist mir echt noch nie passiert. Ich halte mich für einen intelligenten, aufmerksamen Leser, und an der Sprache wird es auch nicht gelegen haben, ich lese Englisch flüssig und ohne Probleme und habe sprachlich alles verstanden – nur eben inhaltlich nicht.… Weiterlesen “Loni Crittenden: The Ancient’s Game”