Seit ich im Alter von siebzehn, achtzehn Jahren Alice‘s Adventures in Wonderland zum ersten Mal auf Englisch gelesen habe – und verstanden, dass die uninsprierte Übersetzung, die ich als Kind gelesen hatte, dem Buch in keiner Weise gerecht wurde – ist das eines meiner absoluten Lieblingsbücher, und ich bin immer auf der Suche nach Kinderbüchern, die es damit aufnehmen können, die Wortwitz und Philosophie miteinander verbinden, vielleicht auch noch ein bisschen Humor mitbringen, und das ganze auch noch in schöner, poetischer Sprache: Solche Bücher gibt es, doch sie sind selten.
In Catherynne M. Valentes Buch The Girl Who Circumnavigated Fairyland in a Ship of Her Own Making hatte ich einen würdigen Titel gefunden, es mit Alice aufzunehmen, zauberhaft und so zerbrechlich wie Herbstlaub, doch das hieß nicht, dass meine Suche da ein Ende gefunden hatte. Im Gegenteil: Von solchen Büchern kann ich gar nicht genug bekommen. Und als ich über Furthermore, ein Kinderbuch der iranisch-amerikanischen Autorin Tahereh Mafi stolperte, hoffte ich, das nächste Alice‘eske Kleinod gefunden zu haben. Ich wollte dieses Buch so sehr lieben, die Geschichte der im Wortsinn farblosen Alice, die auf der Suche nach ihrem verschwundenen Vater ein wundersames Land bereist, doch diesmal wurde ich nicht gänzlich überzeugt.
Wo mit Carrolls Alice und Valentes September kleine Mädchen aus der wirklichen Welt in eine Phantastische reisen, stammt Mafis Heldin – die, was mich etwas gestört hat, ebenfalls Alice heißt: Hier wäre etwas Eigenständigeres als die direkte Hommage besser gewesen – selbst schon aus einem magischen Land, und auch wenn in Ferenwood die Magie anders angewandt wird als in Furthermore, wirkt es doch wie die schwächere Kulisse, weil der Kontrast zu gering ist.… Weiterlesen “Tahereh Mafi: Furthermore”